Die historischen Straßen von Rudolstadt

Die erste Hauptstraße Rudolstadts war nach Erlangung des Stadtrechts 1326 die heutige Stiftsgasse.
Von dieser Straße gingen viele weitere kleine Straßen und Wege aus. So nannte man die Form der Stadt eine Leiter-Stadt.
Am Ende des 14. Jahrhunderts war die enge Stadtmauer um Rudolstadt viel zu klein geworden. So wurde eine neue Stadtmauer etwa 100 Meter von der alten entfernt in südlicher Richtung errichtet.
Mehrere 100 Jahre später entstand an dieser Stelle die Mauerstraße, die es heute noch gibt.
Zwischen der 2. Stadtmauer und der früheren Hauptstraße wurde eine neue Straße zur Marktstraße, die sie bis heute blieb. Seit ca. 1980 ist diese Straße eine reine Geschäftsstraße, ohne Autoverkehr.
Rudolstadt liegt an einem alten Handelsweg zwischen Nürnberg und Leipzig.
Durch Rudolstadt verlief auch die sogenannte Kupferstraße, auf der im Harz gewonnenes Kupfer von Eisleben über Rudolstadt und Saalfeld nach Nürnberg transportiert wurde. Die heutige Lengefeldstraße ist ein Teil davon und die vermutlich älteste erhaltene später befestigte Straße unserer Stadt.
So gab es also viele Fremdeinflüsse. Saaleverlauf
Rudolstadt hat sich aber dennoch zu allen Zeiten ein eigenes Flair bewahrt. Heute sind Teile dieser alten Verbindungswege Bestandteile der Bundesstraße B85, die heutzutage gemeinsam mit der B88 das heutige Zentrum von Rudolstadt passiert.
Über die B88 kann man in östlicher Richtung parallel zum Saaleverlauf die Autobahn A4 nach ca. 35 Kilometern erreichen.
Seit ein paar Jahren kann man zwischen Stadtilm und Marlishausen auch auf die A71 gelangen. Ein für Rudolstadt näherer Anschluß zur Thüringer Waldautobahn (A71) ist leider immer noch im Bau.
Seit 1874 ist Rudolstadt an die Saale-Eisenbahn angeschlossen.
Der Saale-Radwanderweg führt auch durch Rudolstadt.

Aufgrund der Tradition zur Klassik verläuft auch die sogenannte Klassikerstraße durch Rudolstadt, ebenso die sogenannte Porzellanstraße aufgrund des in den vergangenen Jahrhunderten weit verbreiteten und hier von Macheleidt nacherfundenen Porzellanhandwerks.
Die in Rudolstadt entwickelten und weltweit beliebten Ankersteinbaukasten verhalfen Rudolstadt zur sogenannten Spielzeugstraße.


Die meisten Routenplaner weisen leider noch immer eine völlig falsche Streckenführung durch Rudolstadt aus. Deshalb hier die geänderten Routen:

  • Von und nach Cumbach gelangt man seit Oktober 2004 nur noch über die neue Stadtbrücke, d.h. von der Cumbacher Str. fährt man rechts in die Röntgenstraße bis zur Einmündung zur Catharinauer Str., wo die neue Stadtbrücke auf Cumbacher Seite beginnt. Letztere mündet in die Oststraße.
    Die alte Stadtbrücke ist nur noch eine Fußgängerbrücke mit anschließender Tunnel-Unterführung zur Gartenstraße.
    Der Bahnübergang im Anschluß an die alte Stadtbrücke existiert seit Ende 2004 nicht mehr.
  • Nach Weimar kann man, vom Bahnhof kommend bereits an der alten Cumbacher Kreuzung links abbiegen.
  • Zwischen Karlstraße und Einmündung Oststraße ist die Gartenstraße Einbahnstraße in Richtung Jena.



Die aktuelle Straßensituation in Rudolstadt ist leider nicht so, wie sie sein sollte: Außerdem hat das Landesstraßenbauamt Thüringens eine Schmalspurentscheidung getroffen, nämlich, daß die viel befahrene Anton-Sommer-Straße, auf der die B85 und B88 gemeinsam durch Rudolstadt verlaufen, einspurig wurde. Damit ist der tägliche Stau vorprogrammiert. Zahlreiche Proteste halfen leider nichts.

Umleitungsboot
Aufgrund der extrem vielen Umleitungen in und um Rudolstadt (besonders im Sommerhalbjahr) hilft wohl manchmal nur noch die nicht ganz ernstzunehmende Empfehlung, mit dem Umleitungsboot zu fahren.
Umleitungsboot



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