Der Rudolstädter Marktplatz

Marktbrunnen Rudolstadts Vor dem heutigen Rathaus Rudolstadts fällt auf dem Marktplatz der große Brunnen auf. Er wurde im Jahre 1859 sozusagen als Geburtstagsgeschenk zum 100. Geburtstag Friedrich von Schillers erbaut. Baumeister Junot, ein Verwandter des Dichters, setzte damit nicht nur Friedrich von Schiller eine Art Ehrenmal, sondern erschuf für Rudolstadt ein schönes Kleinod mitten in der Stadt. Es handelt sich um einen 8-eckigen Brunnen mit zahlreichen baustilistisch damals modernen und heute noch wirkungsvollen Verzierungen.
Der Rudolstädter Marktbrunnen bildet bei vielen Veranstaltungen den Mittelpunkt. Aus dem Ambiente des Rudolstädter Tanz- und Folkfestivals beispielsweise ist der Marktbrunnen gar nicht mehr weg zu denken.
 
Marktbrunen vor Rathaus Rudolstadts
 
Die meisten Gebäude um den Rudolstädter Marktplatz sind sehr alt.
Auf der Südseite / Ecke Saalgasse finden wir z.B. das vermutlich älteste Haus Rudolstadts, das heute einen modernen Fotoladen beherbergt. Das noch vor 1500 erbaute Haus besitzt noch heute ein Renaissance-Portal, bei dem zwar die Sitznischen inzwischen nach historischem Muster erneuert wurden, aber der obere Teil des Torbogens stammt noch aus sehr alter Zeit. Die Schiefe der rechten Seitenwand läßt noch heute besonders im Obergeschoß die alte Fachwerk- und Lehmbauweise von damals erkennen.
In diesem Haus wohnten auch eine Zeit lang die Eltern von Jenny von Westphalen.
 
Markt Rudolstadts von oben Ebenfalls an der Südseite des Marktes gelegen befindet sich das ursprünglich bereits vor 1542 erbaute Gast- und Rasthaus zum Adler mit dem Symbol des Doppeladlers auf dem Dach als Zeichen für die Reichsfürstenwürde, die die Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt erhielten. Das Gebäude wurde mehrfach umgebaut und restauriert, zeigt aber nachwievor eine interessante historische Fassade. Am Eingang finden wir die Jahreszahl 1542 in alter Schreibweise - die 4 als offen gelassene 8, was die Hälfte von 8 bedeutet.
In diesem Hotel und Restaurant übernachtete und aß auch ein weiterer berühmter Gast Rudolstadts, nämlich Johann Wolfgang von Goethe.
Am und um den Markt haben sich inzwischen zahlreiche weitere Gaststätten angesiedelt, so daß stets für das leibliche Wohl der Touristen und Einheimischen gesorgt ist.
 
Adler in Rudolstadt
 
An der Ostseite des Marktes befindet sich unter der Apotheke ein Gewölbekeller, der früher für Weinlagerung genutzt wurde.
Auf der Westseite befand sich einst die Kettelhodsche Bibliothek, die bereits Friedrich von Schiller mehrfach nutzte, und die später den Grundstock für die spätere Historische Bibliothek auf der Heidecksburg und heute im Alten Rathaus bildete.
 
Auch das erste Postgebäude Rudolstadts befand sich auf der Westseite des Rudolstädter Marktplatzes.


 
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