Rudolstädter Tanz- und Folkfest 2016 (seltsamerweise auch Rudolstadt-Festival genannt)
Das Eröffnungskonzert am Donnerstag wurde von der Berliner Band Element of Crime bestritten. Die Wiese im Heine-Park war gut besucht. Die Musik begeisterte. Nur wenige Kulturbanausen unter den Gästen saßn mit Tablet Fußball guckend zwischen den mittanzenden und mitklatschenden Musikfans herum. Ein paar weitere Veranstaltungen gab es am Donnerstag auch in der Innenstadt, deren Anzahl am Freitag erheblich zunahm. Auch die Bühnen auf und um die Heidecksburg wurden ab Freitag rege bespielt. Im Heine-Park fand u.a. ein Konzert von Keren Ann und ihrer Band aus Frankreich statt. Auch diese Songwriterin zog viele Besucher in ihren Bann. Der veranstaltungs- und besucherreichste Tag war Sonnabend. Im Hof der Heidecksburg fand nachmittags die RUTH-Weltmusikpreisverleihung statt. Der bekannteste Preisträger war in diesem Jahr Stefan Stoppok, der anschließend ein Konzert gab. Dabei begleiteten ihn 2 Musiker aus seiner Band und 3 indische Gäste. In dieser Konstellation hatte der Auftritt Weltpremiere. Alle Musiker waren mit vollem Herzen dabei und das Publikum ging mit. Sonnabendabend gab auch Anoushka Shankar aus Indien im Heine-Park ein wunderbares Konzert. Auf der Stadtbrücke konnte man spontane Straßenmusik erleben. Die Stadtkirche war zeitweilig bei Konzerten überfüllt. Im Hof der Bauernhäuser fanden kleinere Konzerte statt. Eine große Bühne stand auf dem Markt, viele kleinere in der Marktstraße, deren Nebenstraßen, am Theater, ... Mehrere Radio- und TV-Sender übertrugen live, zeichneten auf, streamten ins Internet... Bei extremer Hitze ging das Festival am Sonntagabend zu Ende. Das Abschlußkonzert präsentierten im Heine-Park Glen Hansard und Band aus Irland. Mit einer genialen Mischung aus Folk, Rock und teilweise klassischen Musikelementen erlebten die sehr zahlreichen Besucher ein sehr schönes Musikevent.
So schön ein solches Festival auch ist, es stieß auch diesmal wieder an seine Grenzen. Durch die extrem trockene und heiße Wetterlage war der Heine-Park in eine riesige Staubwolke gehüllt, weil sich Wiese und Wege unter den 180000 Füßen zu einer Art ganz feinstäubigem Mehl zerlegten. Bei solchen wüstenartigem Wetter müßten in den kommenden Jahren Bodenplanen oder Ähnliches auf den Wiesen ausgelegt werden, um diese extrem starke Feinstaubbelastung des gesamten Stadtteils Cumbach zu vermeiden. Temporäre Einbahnstraßenregelungen und großräumige Sperrungen von Parkplätzen, besonders in Cumbach traten diesmal schon dienstags und teilweise noch früher in Karft, sehr zum Leidwesen der Anwohner, die zum Teil mehrere Kilometer vom Wohnort entfernt parken mußten. Um dieses Problem zu lösen, müßte überregional endlich die (Wieder-)Anbindung Rudolstadts an den Fernbahnverkehr und an die A71 erfolgen, was auch ohne Tanzfest notwendig ist. Außerdem müßten die Besucher noch wesentlich mehr auf Parkplätze außerhalb Rudolstadts gelotst werden, um von dort mit Bus oder Regionalbahn zum Festival zu gelangen. Auch das Wasserdruckproblem der oberen Etagen in Cumbach trat bereits seit Mittwoch auf, aber immerhin, es lief noch etwas aus den Hähnen. Trotz der Schattenseiten geht auch das 2016er Tanzfest als großer kultureller Höhepunkt in die Stadtgeschichte Rudolstadts ein. |
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