Saalfeld - die Steinerne Chronik Thüringens - Historie

Saalfeld wurde im Jahre 899 erstmals urkundlich erwähnt, damals als "sala velda". Damals erhielt Markgraf Poppo von der Sorbenmark Güter zurück, die ihm 892 unrechtmäßig weggenommen worden waren, darunter Saalfeld. 1964 wurden bei Ausgrabungen Reste des Hofes "sala velda" nachgewiesen. Auf dieser ersten Ansiedlung auf dem Talsporn zwischen Siechenbach und Saale entstand zunächst eine fränkisch-deutsche Königspfalz, die später an die Ottonen überging.

Saalfeld - Saale-Brücke
1013 schenkte Kaiser Heinrich II. Ezzo von Lothringen das Gebiet um Saalfeld. Erzbischof Anno II. von Köln gründete auf dem Gelände der Königspfalz im Jahre 1071 das Benedektinerkloster, das zum reichsten Kloster Thüringens wurde und viele Rechte im damaligen Kaiserreich hatte, so wurden z.B. das Jagd- und Rodungsrecht, sowie das Kölner Münzrecht in Saalfeld ausgeübt. 1074 kam auch das Marktrecht hinzu. So entstand die eigenständige Gemeinde "Alter Markt", die später vorm eigentlichen Stadtgebiet Saalfelds lag und erst 1863 offiziell nach Saalfeld eingemeindet wurde.
1180 wurde durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa die Stadt um den heutigen Markt gegründet. Von 1180 bis 1208 war Saalfeld direkt dem Kaiserreich unterstellt. 1208 verliehen die Schwarzburger Grafen Saalfeld das Stadtrecht.
Die Nikolaikirche stellte den Mittelpunkt der damaligen 2. Marktsiedlung Saalfelds dar. Die 1. Marktsiedlung befand sich bereits in der Nähe des Benedektinerklosters auf dem Gelände des heutigen Alten Marktes. Beide Siedlungen bestanden nun gemeinsam, bis sie in der regelmäßigen gitterförmig angelegten Stadtanlage um 1180 aufgingen.
Auf dem Gelände des heutigen Hohen Schwarm ging um 1180 aus dem kölnischen Grundhof die staufische Königspfalz hervor, in der Kaiser Friedrich I. Barbarossa und Heinrich VI. mehrmals am Ende des 12. Jahrhunderts Hoftage abhielten. Damals gab es noch keine festen Hauptstädte. So wurde Saalfeld als Reichsstadt in der Zeit von 1180 bis 1208 mehrmals Schauplatz kaiserlicher Zusammenkünfte.

Saalfeld - Steilufer mit Schlößchen Kitzerstein und Hohem Schwarm

1208 wurde Saalfeld an die Schwarzburger Grafen verpfändet und erhielt das Stadtrecht.
Saalfeld entwickelte sich zum damaligen wirtschaftlichen Zentrum der auf dem Greifenstein in Bad Blankenburg residierenden Schwarzburger.
 
Der Hohe Schwarm wurde zum späteren Wahrzeichen Saalfelds, obwohl die Regierungsgeschäfte mehr und mehr in das heutige Zentrum der Stadt verlegt wurden.
 
1346 erhielt Saalfeld das Fischereirecht in der Saale, was die weitere Geschichte der Stadt stark beeinflußte und noch heute in Form von 2 Barben im Stadtwappen manifestiert ist.
 
Lange Zeit prägte der Bergbau die Entwicklung der Stadt.
 
1871 wurde Saalfeld an die Bahnlinie Gera-Saalfeld-Eichícht angeschlossen. 1874 entstand ein Bahnhof, der sich später zum Bahnknotenpunkt entwickelte. Die damals bereits geplante Strecke Hof-Saalfeld-Erfurt wurde jedoch leider nie gebaut.
 
Im alten Saalfeld siedelte sich nach 1860 zahlreiche Industrie an, z.B. Nähmaschinen- Werkzeug- und Waschmaschinenfabriken, sowie optische Industrie und der Hebezeugbau. Einige bestehen bis heute.



 
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