Saalfeld - die Steinerne Chronik Thüringens - Markt und Umgebung


Saalfeld - Marktbrunnen
Der Marktbrunnen wurde 1999 an alter Stelle neu angelegt und fügt sich dezent in den Gesamtkomplex ein.

Saalfeld - Markt
Im Gebäude Markt 6 auf der Westseite des Marktes befinden sich weitere Behörden der Stadt. Dieses Haus wurde ursprünglich von einem Rudolstädter Rentmeister 1613 als Freihof errichtet. Zur Zeit der Residenz Sachsen-Saalfeld wurden hier Gold und Silber bearbeitet. 1851 wurde das Gasthaus zum Roten Hirsch aus der Blankenburger Straße hierher verlegt. An der Nordseite befindet sich auch eine Hirschdarstellung.
1922 gab ein Dresdener Architekt dem Gebäude sein heutiges Aussehen. Der Saalfelder Schokoladenfabrikant Hüther war kurzzeitig Besitzer des Hauses. Während der DDR-Zeit wurde es als Polizeiverwaltung und später als Gewerkschaftshaus genutzt.
 

Saalfeld - Markt Anker
An der Ostseite des Marktes steht das ehemalige Hotel Goldener Anker, dessen Vorgängerbau bereits ab 1530 berühmten Besuch beherbergen konnte, so u.a. 1547 Kaiser Karl V.. Die Gewölbe des Kurfürstenkellers, sowie die alte Fassade, die der des Rathauses ähnelte, gingen durch Bautätigkeiten leider verloren. Das heutige Antlitz stammt aus dem Jahre 1925.
Das Syndikatsgebäude neben dem Rathaus wurde 1729 nach einem Brand wieder aufgebaut. Es war Amtssitz des Notars der Stadt. Ursprünglich hatte das Haus eine große Tordurchfahrt. Hier befand sich einst auch eine sogenannte Semmelbank, wo Saalfelder Bäcker ihre Waren verkauften.
Hinter dem Rathaus befindet sich die "Hutschachtel" - das Saalfelder Amtsgefängnis, das von 1857 bis ca. 1955 genutzt wurde.
 
Die Darrtorstraße mündet, genauso wie die Fleischgasse und die Saalstraße auf den ehemaligen Fischmarkt.
Saalfeld erhielt 1346 das Fischereirecht in der Saale. Noch heute zieren 2 Barben das Stadtwappen von Saalfeld.

Saalfeld - Marktapotheke
An der Nordseite des ehemaligen Fischmarktes an der Ecke zur Fleischgasse steht das Gebäude der Hof- und Marktapotheke. Dieses wurde ursprünglich als romanischer Wohnturm zur Zeit der Stadtgründung als einzeln stehend auf quadratischem Grundriß gebaut. Es diente bis 1208 als Sitz des kaiserlichen Schultheißen und danach als Verwaltungssitz eines von den Schwarzburger Grafen beauftragten Beamten. 1468 ging dieser Wohnturm in städtischen Besitz über. Es wurde zum Kaufhaus und gehörte zum Oberen Rathaus, das sich an der Stelle des heutigen Sparkassengebäudes befand. Das Untere Rathaus war damals in der Saalstraße zu finden. Nach Fertigstellung des heutigen Rathauses im Jahre 1537 gingen das Obere Rathaus und der Wohnturm in Privatbesitz über.
1681 wurde die Marktapotheke eingerichtet. 1880 brannte das Gebäude leider aus, wurde aber wieder aufgebaut.
Herzog Georg II. veranlaßte diesen Wiederaufbau. Die romanischen Bauelemente sind im Bereich der Mittelfenster zu erkennen und erstrecken sich über die Gewände der Mittelfenster und den darunter verlaufenden Ornamentfries. Die Löwenplastiken sind Symbol der einstigen kaiserlichen Macht.
Rechts gegenüber ist die Alte Münze, bzw. das Alte Schloß.
An dieser Stelle stand 1484 bereits das Gasthaus zum Storchennest. Die Patrizierfamilie Boner ließ 1602 das Haus abreißen und als Barockschloß aufbauen. Das Gebäude erstreckte sich ursprünglich bis zur Fleischgasse.

Saalfeld - Münze - Altes Schloß
1675-79 residierte Herzog Albrecht von Sachsen-Gotha in diesem Schloß. 1729-35 war es Residenzsitz für Herzog Christian Ernst von Sachsen-Saalfeld. Danach zog die Münzstätte aus dem Franziskanerkloster hierher um. Bis 1846 blieb es eine bedeutende Münzprägstätte.
Ab dem 18. Jahrhhundert diente das Haus außerdem als Behördenhaus, u.a. als Bergamt.
Ursprünglich reichte der Marktplatz bis zur Johanniskirche. An der Südseite der Kirche entstanden im 16. Jahrhundert die Liden aus den mittelalterlichen Verkaufsständen und Buden. Läden, damals als ",Liden" bezeichnet. Es wurden feste, einfache Häuser ohne Höfe gebaut. Diese zogen sich mit ihren Arkaden über die gesamte heutige Nordseite des Marktes und im rechten Winkel die Blankenburger Straße entlang bis vor die Johanniskirche. Die Liden in der Blankenburger Straße wurden inzwischen wegen Baufälligkeit und Sichtbehinderung auf die Kirche um 1900 bis auf 1 Haus abgerissen.
Die Liden am Markt blieben bestehen. 1849 wurden die fachwerkartigen Liden der rechten Seite durch steinerne Häuser ersetzt und erhielten einen spätklassizistischen Stil. Die Lidengebäude auf der linken Marktnordseite sind älter und reichen teilweise noch bis in deren Anfänge im 16. Jahrhundert zurück.



 
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