Ende 1994 stand in einer Konzertschrift die Ankündigung, daß
Wolfgang Niedecken gemeinsam mit Musikern aus der Maffayband mit dem
Projekt Leopardefellband auf Tour gehen will, und zwar mit Liedern von
Bob Dylan, dessen Texte er ins Kölsche übersetzt hat.
Die Songs von Bob Dylan hab ich schon immer gern gehört, nicht
zuletzt wegen der so tiefschürfenden Texte. Des Kölschen war
ich zwar überhaupt nicht mächtig, und ich konnte mir auch kaum
vorstellen, daß diese außerhalb der englischen Originalsprache
und dann auch noch in einem deutschen Dialekt so richtig wirken sollten.
Nun, an den Inhalten hat sich ja nichts geändert.
Ich wußte nicht, welche Musiker dabei sein sollten, vermutete aber,
Carl Carlton und Bertram Engel, weil sich deren Band New Legend kurz
vorher aufgelöst hatte.
Von Bap kannte ich nur
Wolfgang Niedecken. Die Bap'sche Musik fand ich nicht schlecht, hörte
sie aber bis dahin selten, weil ich die Texte nicht verstand.
Aber allein die Namen Bob Dylan, Carl Carlton und Bertram Engel und deren
musikalische Kombination bürgten
so für gute Qualität, daß ich dieses spezielle Rockmusikevent
unbedingt miterleben mußte. So investierte ich in eine Eintrittskarte,
obwohl ich nicht genau wußte, was da auf der Bühne geboten wird.
Meine Vermutung, daß das einfach gut sein muß, hat sich in
überwältigendem Maße bestätigt.
Carl und Bertram hatten auch Ken Taylor mit in die Leopardefellband gebracht.
Von Bap wirkten neben Wolfgang Niedecken Effendi Büchel und Jens
Streifling (ehemals Karussel) mit. Die 6 präsentierten ein tolles
musikalisches Feuerwerk mit den Dylan-Texten auf Kölsch.
Ich muß sagen, in den Köl'schen Dialekt kann man sich durchaus
reinhören und durch die Musik relativ schnell verstehen.
Ich fand das Ganze so klasse, daß ich ein 2. Konzert dieser Tour
besuchte und mir die CD dazu zulegte, die noch heute zu meinen häufig
gehörten CDs gehört.
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